Camill Leberer
*1953 in Kenzingen im Breisgau
lebt in Stuttgart
2017 | Artist in Residence, Beijing |
2011 | Artist in Residence, Sanskriti Foundation, Neu-Dehli |
2004 | Afrika |
1991-1992 | Gastprofessur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1990 | Dozent an der Fachhochschule Trier |
1987-1988 | Dozent für Bildhauerei an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim |
1978-1984 | Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
2008 | Peter-Hans-Hofschneider-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg |
1991 | Förderpreis der Stadt Stuttgart |
1988 | Stipendium der Villa Massimo, Rom |
1985 | Preisträger des Forum Junger Kunst |
1984 | Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg |
1979 | Akademiepreis |
2022 | Lichtfaden, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart |
2021 | Glashaut, Galerie der Stadt Tuttlingen |
2019 | Flow, Galerie Bernd A. Lausberg, Düsseldorf (mit Wolfgang Flad) Tauchbad, Kunsthalle Göppingen C1, Göppingen |
2018 | Indigoraum, Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Selbst und Teile, Kunstverein Pforzheim Augen-schritt, Galerie Albert Baumgarten, Freiburg |
2017 | Glanzstücke, Audi-Museum mobile, Ingolstadt Selbst und Teile, Kunstverein Pforzheim Museum Art.Plus, Donaueschingen |
2016 | Ponderosa Highway, Galerie am Klostersee, Lehnin |
2015 | Cutting Guide, Galerie Bernd A. Lausberg, Düsseldorf |
2014 | Pneuma / Kristall, Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Camill Leberer – hinter dem lichtfeld ein dunkleres blau, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Perlenlied, DavisKlemmGallery, München |
2013 | Anandagram, Galerie der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Esslingen InsaGalery, Seoul |
2012 | Sarnarth, Galerie Bernd A. Lausberg, Düsseldorf Sarnarth, Lausberg Contemporary, Toronto Galerie von Braunbehrens, München |
2011 | Galerie Peter Zimmermann, Mannheim DavisKlemmGallery, München Neue Arbeiten, Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden |
2010 | Galerie von Braunbehrens, München Camill Leberer. Metaphysik des aufgeklärten Materials: Zeichnungen Skulpturen und Fotografien, Kunstmuseum Stuttgart Galerie Ihn, Seoul Neue Arbeiten, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart |
2009 | Lichtung – Schwebe, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Erstaunliche Lichtung, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt Neue Arbeiten, Galerie M. Haas, Ingolstadt |
2008 | Pforzheim Galerie Galerie Peter Zimmermann, Mannheim |
2007 | Camill Leberer: (Unterstand/Gehäuse), Kunstmuseum Heidenheim Erstaunliche Lichtung, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (selbst), Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden Gallery Ihn, Seoul |
2006 | Galerie Heinz Holtmann, Köln Waßermann Galerie, München |
2005 | Galerie Peter Zimmermann, Mannheim |
2004 | Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden Echo – Zu den Zeichnungen von Camill Leberer, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch-Gladbach, Sprengelmuseum Hannover |
2003 | Museum Goch Waßermann Galerie München Galerie Heinz Holtmann, Köln |
2002 | Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden Dommuseum Frankfurt |
2001 | Galerie Beck+Priess, Berlin Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Galerie Heinz Holtmann, Köln Waßermann Galerie, München |
2000 | Hortus conclusus, Museum Folkwang Essen, Kunstverein Freiburg |
2022 | Kubus. Sparda-Kunstpreis, Kunstmuseum Stuttgart Spieglein, Spieglein…, Kunstmuseum Heidenheim Leberer, Langenfeld, Bach, Villa Friede, Bonn |
2021 | Accrochage, Galerie Fetzer, Sontheim an der Brenz Finale – Director‘s Cut, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern Sommerzeit Galerie Fetzer, Sontheim an der Brenz Pure Galerie Bernd A. Lausberg, Düsseldorf Blick nach vorn – Aufbruch in die 2020er Jahre, Galerie Schlichtenmaier, Grafeneau |
2020 | Vorsicht Glas, Clemens-Sels-Museum, Neuss Die Form, BcmA, Berlin Die Illusion der Realität, Fotographische Positionen, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Lust auf Farbe, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart |
2019 | Leben mit Kunst – Die Sammlung Altmann, Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch-Gladbach Sammlung Kunsthalle Göppingen Großes, Kunstmuseum Heidenheim Whats up, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau |
2018 | Revisted, Städtische Galerie Villingen-Schwenningen The world is something flat, or not, Galerie Art-Off, Offenbach Konvolution, Osthaus Museum Hagen |
2017 | inszenierte Denkräume, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Metall – es ist nicht alles Gold, was glänzt, Kunstmuseum der Stadt Pforzheim Bestandsprobe V, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern Homage to Modern Art, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau out of office, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt |
2016 | Der Künstler und sein Ich, Staatsgalerie Stuttgart Lost in words, Kunstraum Dreieich, Dreieich-Dreieichenhain Vor/Nachbild, Galerie Albert Baumgarten im Morat-Institut Freiburg FARBE bekennen, Galerie Albert Baumgarten, Freiburg Verborgenes – Bestandsprobe III, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern |
2015 | SCHICHTUNGEN, Schmalfuß Berlin Schwarz auf Weiß. Highlights aus der Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt und der Stiftung für Konkrete Kunst und Design, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt Imagine – 5 Jahre Kunstraum Dreieich, Kunstraum Dreieich Private View, Städtische Galerie Villingen-Schwenningen |
2014 | Einknicken oder Kante zeigen? Die Kunst der Faltung, Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt Konstruktive Tendenzen im Südwesten, Museum Ritter, Waldenbuch Raw materials – vom Bauwerk ins Museum, Städtische Galerie Delmhorst Accrochage Schloss Dätzingen, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau |
2013 | SPACES, Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg Accrochage, Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Die Kunstsammlung – Szenenwechsel – Andere Werke wieder neu gesehen, Kunsthalle Göppingen Vielfalt statt Einfalt. 20 Jahre Artothek, Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach Bestandsprobe II – Grenzerfahrung, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern |
2012 | Highlights II – 5 Jahre Stiftung für Konkrete Kunst und Design, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt Bis hier. 50 Jahre Kunstverein Bochum, Kunstverein Bochum Monografie des Blaus, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau |
2011 | Galerie E. Witzel, Wiesbaden 12 Künstler – 12 Wege. Ausgangspunkt Stuttgarter Kunstakademie, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Ansichten VII – Transparente Bildwelten, QuadrArt, Dornbirn |
2010 | Metall: Werke, Museum Biedermann, Donaueschingen Autumn Exhibition @ The Spoke Club, Lausberg Contemporary, Toronto Farbe, Raum, Struktur, Galerie von Braunbehrens, München Selection, Museum Biedermann, Donaueschingen |
2009 | Hommage an das Quadrat, Museum Ritter, Waldenbuch Die Gegenwart der Linie, Staatliche Graphische Sammlung,München, Neue Pinakotek München Vom Glück zu sammeln , Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Malen und Schreiben – Die Sammlung in Wort und Bild, Museum für Neue Kunst, Freiburg |
2008 | 3. Biennale der Zeichnung, Kunstverein Eislingen |
2007 | Zeitzeichen im Raum, Kunstsammlung des Landkreises Esslingen |
2006 | Museum Goch The quiete strikes of a night swimmer, Deutsche Botschaft, London Shining-close in value, Broadbent Gallery, London Foreign artists work, Mano Gallery, Seoul |
2005 | Illusion-Irritation, Waßermann Galerie, München Neues aus den Ateliers, Galerie Heinz Holtmann, Köln Vom Materiel zur Form, Galerie Schwarz, Greifswald Square, Museum Ritter, Waldenbuch Angekommen, Kunstmuseum Stuttgart |
2004 | Reflections, Galerie Grusemeyer, Gent Zeichnungen, Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen Neuerwerbungen zeitgenössischer Kunst, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Sammlung Weißhaupt, Museum für konkrete Kunst Ingolstadt |
2003 | Photo-Kunst 1852-2002, Staatsgalerie Stuttgart Heintz’s Wonderland, Dexia-Bank Luxembourg |
2002 | Malerei-Malerei, Galerie Heinz Holtmann, Köln 50 Jahre Kunst in Baden-Württemberg, Museum Schloß Bonndorf Un rapport d’oeil, Galerie mueller-roth, Stuttgart |
2001 | Sammlung, Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Göppingen |
2000 | On Paper, Abstract, Galerie Heinz Holtmann, Köln Transformaties, Museum Het Valkhof, Nijmegen Neupräsentation der Sammlung, Kunstmuseum Bonn Schenkungen, Dauerleihgaben und Neuerwerbungen, Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt |
Im Zentrum des Schaffens von Camill Leberer stehen plastische Konstruktionen, die mit eigenständigen Werkgruppen aus den Bereichen Malerei, Grafik und Fotografie korrespondieren. Charakteristisch für seine Arbeiten ist das Zusammenspiel der verwendeten Materialien, das einem dialektischen Prinzip folgt: Schweres Industrieeisen trifft auf fragiles Glas, transparente Lacke auf opake Farben. Die pure Eisenfläche wirkt roh und abweisend, gestische Spuren einer Schleifmaschine verleihen ihr eine irisierende, sinnliche Wirkung.
In der Entwicklung des Werkes folgt auf eine erste Phase des experimentellen Umgangs mit unterschiedlichen Materialien und künstlerischen Ausdrucksformen wie Video, Performance und Installation ein Formfindungsprozess: Die frühen Plastiken und Zeichnungen, deren organisch-naturhafte Formen sich expressiv in den Raum entfalten, verfestigen sich gegen Ende der 1980er-Jahre zu den charakteristischen Eisen-Glas-Konstruktionen. Dabei werden die Themen Raum und Natur in den verschiedenen Medien bis heute immer wieder neu verhandelt.
Außen – Innen
Camill Leberers Großplastiken wie »Lichtung« oder »Nachbild – Lichtfaden« folgen einem spezifischen Konstruktionsprinzip, das die wesentlichen Stichworte des traditionellen raumplastischen Verständnisses aufnimmt: Volumen, Leere und Grenze. Die Werke treten als geometrische Körper in Erscheinung, die einen Innenraum bergen. Einzelne Flächen fügen sich additiv um das Rahmenskelett. Sie beschreiben die maximale körperliche Ausdehnung des Objektes und bilden gleichzeitig die stoffliche Grenze zum Außenraum.
Mundgeblasene Leuchtstoffröhren und Kabel muten wie grafische Setzungen an und konterkarieren das strenge Konstruktionsprinzip. Die Werke erinnern an moderne Architekturen aus Stahl und Glas, die eine enge Verbindung zur konstruktiven Plastik aufweisen. Unmittelbar in die Struktur des Ausstellungsraumes eingebunden, konfrontieren sie die Betrachtenden mit ihrer Präsenz. Der Raum wird zum Ereignisraum, in dem sich Werk und Besuchende begegnen.
Haut
Das Motiv der Grenze stellt innerhalb der Werkstruktur ein wesentliches Element dar und wird von Leberer immer wieder über den materialen Bestand neu dekliniert. Während massives Eisen das Moment der Abgrenzung befördert, das Innere hermetisch verbirgt, wirkt die Transparenz und Fragilität des Glases seiner trennenden Funktion entgegen, wie z.B. bei »Glashaut 2«. Das einfallende Licht bricht sich im farbigen Glas und verströmt sich im Innenraum. Gleichzeitig dringt künstliches Licht aus dem Inneren nach außen. Dieser osmotische Austausch, der als kommunikativer Akt verstanden werden kann, lässt an Funktionsweisen der menschlichen Haut denken. In »Haut – Körper« greift der Künstler das Thema des Berührens auf. Die grafischen Blätter zeigen Fruchtstände und Pflanzen, die Hautirritationen auslösen.
Ambivalenter Raum
Das komplexe Bezugssystem der frei im Raum stehendenden Arbeiten schreibt sich auch in die anderen Werkgruppen ein. Bei den Fotografien finden sich szenische Arrangements aus farbigen Gläsern, Pflanzen und Metallteilen, die dem Prinzip der Collage folgen. Daneben entstehen Detailaufnahmen realisierter Objekte, wobei die Kamera den Blick von außen nach innen richtet. Bei der mehrteiligen, dreidimensionalen Wandarbeit »Ambivalenter Raum« findet ein Perspektivwechsel statt: Das optische Raster aus bemalten Gläsern über einer Edelstahlfläche imaginiert den Blick aus einer nur gedachten Raumplastik heraus.


Was mich anschaut…
Die kleinformatigen Wandobjekte aus der Serie »Was mich anschaut« schließen an die Reihe der »Köpfe« aus einer früheren Arbeitsphase an. Das Kopfmotiv berührt ein Kernthema skulpturalen Arbeitens. Favorisiert wird eine Installation der Plastiken auf Kopfhöhe, das heißt Betrachter:in und Kunstwerk stehen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Im Titel der Serie schwingt eine Erwartungshaltung zwischenmenschlicher Kommunikation mit. Man geht davon aus, dass der eigene Blick beim Gegenüber eine Reaktion auslöst, also den Blick erwidert.